Rezension: "Arthur, oder wie ich lernte, den T-Bird zu fahren" von Sarah N. Harvey

Randdaten:
Originaltitel: Death Benefits
Verlag: dtv
Seiten: 235
Genre: Zeitgenössisch / Humor 
Reihe: keine

Royce' Großvater Arthur war einst ein berühmter Cellist, doch nun ist er ein grantiger exzentrischer alter Kautz. Royce' Mutter ist am verzweifeln, da es kein Pfleger länger als ein paar Tage mit ihrem Vater auszuhalten scheint. Deshalb soll Royce sich jetzt um seinen Großvater kümmern, zu dem er nie eine besondere Bindung hatte, natürlich auch nur gegen Bares. Arthur ist stur und lässt sich nicht gern helfen, Royce dagegen lässt sich nicht gerne rumkommandieren, aber trotz vieler Differenzen kommen sich die beiden Schritt für Schritt näher...


Ich hatte dieses Buch ausgeliehen bekommen mit den Worten "Das ist echt zum totlachen!" Lachen ist immer gut, hab ich mir gedacht, also hab ichs direkt angefangen. Außerdem lässt die ganze Aufmachung auch darauf schließen, dass es ein sehr lustiges Buch wird. Grantige alte Menschen sind oft spaßig, wenn auch meistens nicht gewollt. Eigentlich sollte dieses Buch also wirklich lustig sein und ich finde auch nach wie vor, dass es in das Humor-Genre gehört, aber gelacht habe ich eigentlich gar nicht. Ich verstehe wohl, dass es Stellen gab, die witzig sein könnten, aber für mich war dieses Buch im großen und ganzen eher sehr traurig. Klar gab es zu Anfang ein paar witzige Szenen und Wortwechsel, aber "zum totlachen" war es für mich weiß Gott nicht.
Dieses Buch macht nachdenklich, ist traurig und gleichzeitig herzerwärmend. Es ist eine so merkwürdige Mischung aus Humor und Trauer, dass ich gar nicht richtig sagen kann was nun wirklich überwiegt, aber für mich waren es irgendwie die traurigen Aspekte.
Mir hat das Buch wohl gefallen und ich finde die Autorin ist mit diesem Thema wirklich gut umgegangen. Vermutlich kann man so ein schweres Thema gar nicht behandeln, ohne eine gewisse Portion an Humor beizumischen.
Trotzdem kann ich nicht sagen, dass es sich hierbei um ein superlustiges oder gar richtig tolles Buch handelt. Es ist ganz nett für zwischendurch, ist schließlich auch nicht sehr dick. Wobei "nett für zwischendurch" auch relativ ist, weil es eben kein besonders leichtes Thema ist. Obwohl es Sarah Harvey gelingt, dem Thema mit den kleinen Witzen etwas an seinem Gewicht zu nehmen, ist es kein Buch, was man gut in der Bahn oder im Bus lesen kann - zumindest das Ende nicht.

"Arthur - oder wie ich lernte, den T-Bird zu fahren" hat mir ganz gut gefallen, aber es ist jetzt auch nichts, was man unbedingt gelesen haben muss, daher vergebe ich 3 von 5 Herzen.



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