Rezension: "Forbidden" von Tabitha Suzuma

Randdaten:
Originaltitel: Forbidden
Deutscher Titel: Forbidden
Verlag: Oetinger
Seiten: 448
Genre: Romance, Zeitgenössisch
Reihe: keine

 Maya ist sechzehn, Lochan siebzehn. Beide gehen auf die gleiche Schule und verstehen sich gegenseitig besser als jeder andere. Sie verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Sie lieben sich nicht nur, sie sind für einander bestimmt.

Das Problem: Sie sind Bruder und Schwester.


Perfekt.

Dieses Buch ist definitiv mal wieder keine leichte Kost. Es ist ein Buch, über das man einfach diskutieren muss. Ich konnte da gar nicht einfach nur alleine drüber grübeln sondern musste einfach mit verschiedenen Menschen drüber sprechen, obwohl niemand eine Antwort kennt.
Erstmal mochte ich das Buch sehr gerne, es hat mir insgesamt wirklich gut gefallen und obwohl es lange Zeit keine "richtige" Handlung gibt, hat es mich nicht gelangweilt. Natürlich konnte ich mir immer sehr gut vorstellen, dass das ein Buch wäre, dass meine Englisch Lehrerin uns furchtbar gerne aufgedrückt hätte, wenn ihr Lieblingsthema nicht immer und immer wieder Teenager Schwangerschaften gewesen wären. Vermutlich hätte mir "Forbidden" dann doch nicht mehr so gut gefallen. Aber zum Glück habe ich es ja freiwillig gelesen.
Eigentlich weiß ich gar nicht, wie ich über dieses Buch urteilen soll, geschweige denn über die beiden Protagonisten. Ich habe selber keine Geschwister und tue mich daher sehr schwer mir vorzustellen wie diese ganze Situation überhaupt für mich wäre. Ich kann mir ja nichtmal vorstellen, wie es ist, einen Bruder zu haben, woher soll ich also wissen wie es wäre, mit ihm auch noch eine Beziehung zu führen? Klar weiß ich, dass Inzest in keinem Maße auch nur Ansatzweise gedulded wird und dafür gibt es ja auch handfeste logische Gründe und Beweise, dass es eben biologisch einfach nicht gesund ist für ein Kind, aber  trotzdem fühlt man einfach so sehr mit den beiden mit, dass man sich fragt: Wieso eigentlich nicht?
Erschwerend kommt noch dazu, dass sie nicht wirklich unter "normalen" Umständen leben. Ihr Vater ist schon vor langer Zeit abgehauen und ihre Mutter ist fast nie zu Hause und gibt all ihr Geld für neue Klamotten und Schminke aus, sodass Maya und Lochan sich gemeinsam um ihre drei kleineren Geschwister kümmern müssen. Ist es da nicht irgendwie verständlich, dass sie sich an den einzigen Menschen klammern, der ihnen noch bleibt? 
Ich hatte wirklich Mitleid mit den beiden und habe mich sogar über bestimmte gesetzliche Strafen aufgeregt und mich gefragt, ob das wirklich so gerecht ist. Die Antwort ist: keine Ahnung. Allein diese Frage würde wahrscheinlich ein halbes Schuljahr meiner ehemaligen Englischlehrerin füllen, aber zu einem wirklichen Ergebnis würde auch sie glaube ich nicht kommen, nachdem sie dieses Buch gelesen hätte.
Außerdem ist das Thema einfach zu heikel, um da eine konkrete Aussage zu machen, fürchte ich. Daher ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut vor Tabitha Suzuma, die dieses Thema so grandios umgesetzt hat.

Forbidden war für mich ein unglaublich tiefgründiges, ergreifendes und auch emotionales Buch. Ich steckte bis zum Hals in dieser Geschichte und musste ständig darüber nachdenken, was falsch und was richtig ist. Zu einer Lösung bin ich leider nicht gekommen, aber dieses Buch hat mir dennoch wirklich gut gefallen. Nur das etwas zu offene Ende und die teilweise fehlende Handlung haben mich etwas gestört, weshalb es von mir 4 von 5 Herzen erhält.




2 Kommentare:

  1. Dieses Buch steht schon sooooo lange auf meiner Liste. Ich werde es auf jeden Fall lesen. Nur weiß ich nicht, ob ich es auf Englisch oder deutsch lesen sollte. Schöne Rezi auf jeden Fall!!

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    1. Versuch es doch einfach auf Englisch :) Die Sprache war nicht schwer und ich bin auch noch Anfänger was auf-Englisch-lesen angeht ;) Ich denke du solltest es einfach probieren :)

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