Rezension: "Ich. Darf. Nicht. Schlafen." von S.J. Watson

Randdaten:
Originaltitel: Before I go to Sleep
Deutscher Titel: Ich. darf. nicht. schlafen.
Verlag: Fischer Scherz
Seiten: 397
Genre: Thriller
Reihe: keine

 Jeden Morgen wacht Christine ohne jegliche Erinnerungen auf. Alles, was sie an einem Tag erlebt, hat sie am nächsten Morgen komplett vergessen. Sie weiß nicht wie alt sie ist und schon gar nicht, wer der Mann ist, der jeden Morgen neben ihr aufwacht. Auf Empfehlung ihres Arztes führt sie ein Tagebuch, dass sie jeden Tag liest, doch auf der ersten Seite steht, sie solle ihrem Mann nicht vertrauen. Da all ihr Wissen auf ihrem Tagebuch basiert, ist sie völlig verwirrt und weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann.


Hier gewinnt das Englische Cover. Das Deutsche Cover zeigt überhaupt nichts vom Inhalt. Ich habe keine Ahnung, was die Motte da zu suchen hat. Das Englische verbreitet aber wenigstens eine leicht "gruselige" Stimmung und passt zur Handlung, da Christine jeden Morgen vor dem Spiegel entdeckt, dass sie nicht mehr 20 ist.

Vielleicht ist euch ja schon aufgefallen, dass ich eigentlich kein besonders großer Thriller Fan bin. Ich bin ein schrecklicher Angsthase und lese zwar gerne spannende Geschichten, aber eben auch nicht zu spannende. Ich hatte zu diesem Buch vor längerem eine Leseprobe gelesen und dachte daher, ich würde nach dieser Lektüre ungefähr so aussehen:
Außerdem heißt das Buch auch noch Ich darf nicht schlafen! Dabei hab ich doch manchmal schon nach dem Tatort Probleme einzuschlafen :D
Naja meine Angst war dann allerdings völlig unbegründet und eigentlich sah ich wohl eher so aus:
Am Anfang hat mir die Idee sehr gut gefallen. Es war auch relativ logisch gelöst, sodass der Arzt sie jeden Morgen angerufen hat und ihr von ihrem Tagebuch erzählt hat, von dem sie ja alleine nichts wissen konnte, weil ihr Mann davon nichts weiß. Die Grundidee war also durchaus ganz nett.
Aber dadurch, dass Christine ja nunmal jeden Morgen so aufwacht, als hätte es den Tag vorher nicht gegeben, schreibt sie fast jeden Tag das Gleiche in ihr Tagebuch. Wie hochgradig spannend das ist, könnt ihr euch ja wohl vorstellen. Die ersten zwei Drittel dieses "Thrillers" sind daher erstens langweilig und zweitens nicht unbedingt wirklich wichtig für den weiteren Verlauf. Die ersten 300 Seiten sind höchstens da, um den Leser zu verwirren, aber dafür dürften auch weniger Seiten ausreichen finde ich.
Als es dann langsam zur Auflösung hinauslief wurde es zwar etwas "spannender", aber da es eben vorher sehr langweilig war, war dieser Spannungsgrad auch nicht unbedingt riesig. Es war eben grade noch so wenig spannend, dass ich selbst auf den letzten Seiten noch eingeschlafen bin und das, obwohl "ich [ja] nicht schlafen [darf]".
Auch die Logik blieb für mich an manchen Stellen irgendwie auf der Strecke. Manchmal weiß sie auf einmal Dinge, die sie eigentlich gar nicht wissen kann, aber man ist auch irgendwie selber so verwirrt, weil man ja auch alles schon zig mal gelesen hat und dann weiß man irgendwann nicht mehr, was "heute" schon passiert ist und was nicht.
Trotzdem hat mir wie gesagt die Grundidee gut gefallen und auch die Umsetzung, dass man eben in Christines Kopf festsaß und ihre Verwirrtheit gut nachvollziehen konnte und auch merkt, wie wichtig unsere Erinnerungen überhaupt sind.

"Ich. darf. nicht. schlafen." hat meine Erwartungen auf ein spannendes und irgendwie gruseliges Buch überhaupt nicht erfüllt. Ich habe mich größtenteils gelangweilt und bin selbst als es spannend wurde eingeschlafen. Die Idee war ganz nett, aber wenn man die Leseprobe schon gelesen hat, hat man auch eigentlich die ersten 300 Seiten gelesen. Vielleicht wäre meine Bewertung besser ausgefallen, wenn nicht "Thriller" auf dem Cover stehen würde sondern nur "Scherz". Jedenfalls kann ich so leider nur 2 von 5 Herzen verteilen.
Vielleicht hat ja auch jemand von euch etwas mehr Erfahrung mit Thrillern und kann mir sagen, ob meine Erwartungen eventuell falsch waren?


und schaut nochmal bei unserer aktuellen Verlosung vorbei :)

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4 Kommentare:

  1. Es ist zwar schon eine ganze Weile her, das ich das Buch gelesen habe, aber ich meine mich dran erinnern zu können, dass ich es recht gut fand. Ich mochte diese Unwissenheit, was nun mit der Protagonistin passiert sein könnte und war von vielen Dingen, die später raus kamen positiv überrascht.
    Schade, dass es dir nicht so zugesagt hat. :(
    GLG
    Kitty von My Books Paradise

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    1. Hallo Kitty,
      diese ganze Idee hat mir ja auch ganz gut gefallen, nur die Umsetzung eben nicht... :/
      Ich hatte von einem Thriller eben irgendwie etwas spannenderes erwartet, aber schön, dass es dir gut gefallen hat :)
      Liebe Grüße
      Lisa

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  2. Tolle Rezension und toller Blog! Ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber die Meinungen sind ja recht weit auseinandergegangen! Ich will aber trotzdem das Buch noch lesen, weil ich Thriller lese (das Buch liegt schon seit Monaten in meinem Regal rum). Übrigens, ich bin direkt mal Leserin über bloglovin geworden :)

    LG Lillie
    http://bookraptured.wordpress.com/

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    1. Hey LIllie,
      danke für deinen Kommentar :)
      Ja das Gefühl habe ich auch. Ich denke es lohnt sich wohl es zu lesen, da mir die Idee wirklich gut gefallen hat, es war mir nur eben nicht spannend genug...
      Vielleicht kannst du mir dann ja mal sagen, ob der Spannungsgrad "Thriller" entsprechend ist oder eben nicht. Ich habe wie gesagt keine Erfahrungen mit Thrillern, deshalb wäre es cool, wenn du mir sagen kannst wie du es fandest :)
      Ich folge dir auch bei Bloglovin :)
      Liebe Grüße
      Lisa

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